1838 beschlossen Mainzer Bürger, die Fastnacht „in besserer Ordnung und edlerem Geschmack“ zu feiern und gründeten den Mainzer Carneval-Verein (MCV), der in erster Linie den Rosenmontagszug und die Straßenfastnacht veranstalten, koordinieren und organisieren sollte. Die moderne Mainzer Fastnacht - mit Sitzungen und Rosenmontagszug, mit Theaterposse und Prinzenpaar, mit Orden und Kappe - war geboren. Sie entwickelte sich zu dem charakteristischen städtischen Volksfest, das zugleich nationale und internationale Ausstrahlungskraft besitzt. Die Fastnacht hat das Erscheinungsbild der Stadt Mainz entscheidend mitgeprägt. Für viele Fremde sind die Begriffe „Mainz“ und „Fastnacht“ deckungsgleich.
Die Gründung der Ranzengarde und die Gründung des Mainzer Carneval-Vereins sind eng miteinander verknüpft. Querverbindungen bestätigen die Zusammenhänge. Von den 37 Ranzengardisten, die 1838 den ersten richtigen vom MCV organisierten Rosenmontagszug begleiteten, sind 30 namentlich bekannt, 15 von ihnen gehörten auch zu den Mitbegründern des MCV. Gründungspräsident des MCV war der Fabrikant Karl Michel. Anders als in anderen Fastnachtsstädten erscheint Prinz Karneval in Mainz nicht jedes Jahr persönlich. Lediglich zu besonderen Anlässen – Jubiläen usw. – stellte der MCV einen Prinzen oder gar ein Prinzenpaar als närrische Regenten an die Spitze der Fastnacht. Zuletzt wurde 2013 ein Prinzenpaar gekürt.