17.09.2025

Konzentration auf Mainzer Garden und Vereine / Mitglieder der Mainzer Fastnacht eG wollen sich an der Finanzierung der Motivwagen beteiligen

Der Rosenmontagszug ist für viele Fastnachterinnen und Fastnachter der Höhepunkt der Straßenfastnacht – entsprechend groß ist das bundesweite mediale Interesse. Schon seit einigen Jahren sind es vor allem zwei zentrale Herausforderungen, die den Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. (MCV) als Veranstalter intensiv beschäftigen. Zum einen die Finanzierung mit ständig steigenden Kosten, z.B. für die Sicherheit, zum anderen aber auch die Länge des Zuges.

In diesem Jahr benötigte der närrische Lindwurm sieben Stunden vom Startschuss der ersten Zugnummern in der Boppstraße bis zum Eintreffen der Zug-Ente im Auflösungsbereich am Münsterplatz. Erst gegen 18 Uhr machten sich die letzten Wagen auf den Heimweg. Gerade in einer kurzen Kampagne wie etwa in 2026 wird dies zum Sicherheitsproblem. Am 16. Februar 2026 ist Rosenmontag) und da geht die Sonne bereits um ca. 17:45 Uhr unter, viele Wagen sind unbeleuchtet und müssten im Dunkeln zu ihren Wagenhallen fahren, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko birgt. Unabhängig davon stößt auch die Organisation im Aufstellungsbereich an ihre Grenzen: „Wir können das vor Ort logistisch nicht mehr händeln und müssen daher dringend die Anzahl der Zugnummern reduzieren“, so MCV-Zugmarschall Thorsten Hartel.

Aber auch für das Publikum war der siebenstündige Rosenmontagszug zu lang, das war der allgemeine Tenor vieler Närrinnen und Narrhallesen, aber auch vieler Medien, die am Straßenrand den Rosenmontagszug mitverfolgten.

Grund genug für den MCV, sich grundlegende Gedanken über die Anzahl der Zugnummern zu machen und wie man sie reduzieren kann, ohne an Attraktivität zu verlieren. In einem Arbeitskreis der Zugleitung wurde daher ein Konzept erarbeitet, das in diesem Jahr zu konkreten Änderungen in der Zugordnung führt. Der Grundgedanke: Konzentration auf Mainzer Garden und Vereine (inkl. AKK), deren satzungsgemäßer Vereinszweck das närrische Brauchtum ist, außerdem insgesamt weniger Festwagen pro Verein. Ausnahmen zu besonderen Anlässen, wie etwa Jubiläen sind möglich. Auch für Musikgruppen und große Förderer der Straßenfastnacht sind Ausnahmen machbar.

Um die Vereine möglichst frühzeitig zu informieren, gingen jetzt am Wochenende Informationsschreiben raus. Zum einen an Vereine, die künftig nicht mehr am Rosenmontagszug teilnehmen können, zum anderen aber auch an die teilnehmenden Vereine, um sie über die Wagenbegrenzungen zu informieren.

Zum Thema Finanzierung des Rosenmontagszugs und zu den gestiegenen Kosten in allen Bereichen kam vor wenigen Monaten die Mainzer Fastnacht eG mit einer großartigen Idee auf den MCV zu. Die Mitglieder der eG könnten demnach einen großen Teil der Kosten für die Motivwagen übernehmen, diese Initiative wurde bereits in einer Sondersitzung den eG-Mitgliedern vorgestellt. So sollen in der nächsten Kampagne fünf der elf geplanten Motivwagen kostenmäßig von der eG übernommen werden. MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig: „Der MCV ist den Mitgliedern der eG sowie dem Vorstand und Aufsichtsrat der eG für diese Initiative sehr dankbar.“ Die finale Entscheidung der eG-Mitglieder hierzu soll noch im Herbst erfolgen.

Notwendigerweise sollen auch die anderen Vereine, die nicht in der eG organisiert sind, an den Kosten beteiligt werden. Deshalb gilt nun die Regelung, dass Garden und Vereine von außerhalb, die mit einem Wagen teilnehmen, eine Teilnahmegebühr von 1900 Euro bezahlen. Außerdem sind die Zugteilnehmenden, die weder eg-Verein noch Wagenteilnehmer sind, wie auch schon bisher verpflichtet, pro Person ein Zugplakettchen (aktuell 6 Euro) als Kostenbeitrag zu erwerben. Letztere Regelung war auch schon Bestandteil der bisherigen Zugordnung, soll aber künftig strenger kontrolliert werden.

„Wir wissen, dass es für viele Vereine eine deutliche Zäsur ist, aber leider ist die Organisation des Rosenmontagszugs ohne diese Maßnahmen nicht mehr realisierbar. Wir sehen uns seit Jahren mit nicht mehr händelbaren organisatorischen Problemen sowie mit ständig steigenden Kosten und Auflagen konfrontiert und müssen daher die Finanzierung auf eine breitere Basis stellen“, so MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig: „Wir alle wünschen uns eine friedliche und ausgelassen-fröhliche Straßenfastnacht und bauen auf das Verständnis und die Solidarität der beteiligten Garden und Vereine“.

Ansprechpartner
Bild des Ansprechpartners Hannsgeorg Schönig
Hannsgeorg Schönig
Präsident
praesident@mainzer-carneval-verein.de
Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V.
Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V.
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